Karl-Anton Mathis ist der akribisch arbeitende, kompromisslose Künstler, als der er hier bereits 2004 vorgestellt wurde. Seine Begeisterung für die vollendete Form hat Zeitlos-Schönes entstehen lassen.

Archaische Bäume, alte, von den Spuren ihres Lebens und von Fremdeinwirkungen gezeichnet, sucht er sich aus. Entstanden sind so Objekte verschiedener geometrischer Formen: elliptisch, eiförmig, vier- und mehrkantig. Manche rau, manche geglättet. Meist hell ist das Holz, das auch hier immer Wirkung zeigt durch die Maserung, die Lebenslinien des einstigen Baumes.

Die neuen Arbeiten in neuer Technik: Die Spitze der Kettensäge bohrt sich fräsend ins Holz, Spur neben Spur, dunkle Schlitze auf hellem Grund. So oft, bis sie sich in der Mitte treffen. Ein Hohlraum entsteht – jeder anders. Umrundet man die Objekte, offenbart sich dem Auge aus jedem Blickwinkel eine neue Ansicht, es tastet sich in das Innere. Karl-Anton Mathis ist ein Dolmetscher der Natur – für alle, die hören wollen, ein Lehrer des Sehens.