Resümee - Hören.im Moment
26.
Paul Hofhaimer Tage in Radstadt, über 1.000 BesucherInnen, starkes
Interesse an Kunst im öffentlichen Raum, junges Publikum.
Die 26. Paul Hofhaimer Tage in
Radstadt ziehen nach elf Veranstaltungen an sieben unterschiedlichen
Veranstaltungsorten ein sehr positives Resümee. Laut Geschäftsführerin
Elisabeth Schneider handelte es sich dieses Jahr um ihre „bisher geglückteste
Programmierung“. Die Kombination aus den vielen unterschiedlichen
Veranstaltungsorten und den sehr verschiedenen musikalischen
Darbietungen sowie das Miteinbeziehen der lokalen Bevölkerung im Rahmen
von Kunst im öffentlichen Raum hat ein sehr heterogenes Publikum
angezogen. Neben dem außergewöhnlich hohen Stammpublikumanteil (70%)
konnte dieses Jahr auch ein sehr junges Publikum erreicht werden. Dies
ist vor allem auch den Musikerinnen und Musikern aufgefallen, die Alte
Musik ansonsten hauptsächlich vor spezialisierten MusikliebhaberInnen
und MusikkennerInnen aufführen.
Die Klanginstallationen am Radstädter
Stadtplatz und in der Gaststube des Gasthofs Tortwirt wurden ebenfalls
erstaunlich interessiert und offen aufgenommen.
Die Paul Hofhaimer Tage bringen
anspruchsvolle und vor allem qualitätsvolle Musik nach Radstadt. Als
Sensation lässt sich festhalten, dass das Mozartum Orchester das
Festival eröffnet hat und somit seine Rolle als Orchester für Stadt
und Land gefestigt hat. Auch das Minetti Quartett, als „Rising Star“
gehyptes junges Ensemble, ist bereits zum dritten Mal im Rahmen des
Festivals aufgetreten und hat für das nächste Jahr wieder
zugesagt.
Außergewöhnlich ist in Radstadt vor
allem das Einbinden der lokalen Bevölkerung. So authentisch lässt sich
Musik in keinem der großen Konzertsäle erleben, so nahe am Publikum
spielt selten noch ein Musiker. Dieses gemeinsame Miteinander schafft
die einzigartige Atmosphäre, die außergewöhnlichen Veranstaltungsorte
tragen das ihre zu diesem einmaligen Ganzen bei. Ein Renaissanceschloss,
eine barocke Kirche, ein restaurierter Turm der historischen
Stadtmauern, Gaststuben und Gastgärten, eine Produktionshalle oder der
Stadtplatz – Alte und Neue Musik hier aufzuführen impliziert die
Zusammenarbeit und das Zusammenspiel mit der lokalen Bevölkerung.
Das Festivalpublikum ist außergewöhnlich
offen und neugierig. Die BesucherInnen lassen sich neben bekannten
Komponisten auch auf zeitgenössische Werke z.B. von John Cage oder
Christian Muthspiel ein,
versuchen sich hineinzuhören und zu verstehen.
Das Festival trägt einen sehr großen
Teil dazu bei, die Menschen aus der Region für mehr Kunst und Kultur zu
begeistern und für Neues zu öffnen. Die Offenheit und Neugierde hat
sich in den letzten Jahren durch konstante, qualitätsvolle Kulturarbeit
gebildet.
Mit Hören.im Moment wollten die
Veranstalter ihr Publikum zum bewussten Hören und zur
Auseinandersetzung mit Tönen, Klängen und Geräuschen animieren. Durch
diese zahlreichen sehr unterschiedlichen Hörerlebnisse ist dies
gelungen und die Paul Hofhaimer Tage in Radstadt konnten sich einmal
mehr als einzigartiges und qualitätsvolles Musikfestival in der Region
positionieren.
|