Samstag, 10. Juni 2006, 20.00 Uhr, Zeughaus am Turm
Lesung Michael KÖHLMEIER
PROGRAMM


SAITSIING RAUCHENBERGER


Der Spielverderber (Mozart - ein Genie oder kein Genie?)

Zu Beginn seiner Lesung im Zeughaus am Turm stellt Michael Köhlmeier klar, dass es sich in dem von ihm vorgetragenen Text nicht um eine Abhandlung Mozarts Leben handelt, sondern um eine Novelle, deren Rahmenbedingungen in gewisser Hinsicht natürlich mit Mozart und seinem Leben verknüpft sind. Auch sei es kein Text, den er vorlese, sondern ein ganzes Buch, also eine Premiere, wahrscheinlich genauso auf Seiten des Publikums, denn in den Genuss zu kommen, ein ganzes Buch vorgelesen zu bekommen ist außer im Kindesalter wahrlich eine Seltenheit.

Die Novelle handelt von einem Wechselspiel zwischen Mozart und Moser, einer Verwechslung, oder doch nicht? Köhlmeier behandelt die Frage, ob Mozart wirklich ein Genie, ein Wunderkind war. Waren seine Stücke selbst verfasst, besonders jene, die er als Kind schrieb, oder wurden Mozarts Werke nur deshalb so über den grünen Klee gelobt, weil sie eben von Mozart stammten?

Das Publikum lauscht aufmerksam den Erzählungen von Michael Köhlmeier, nur dem einen oder anderen wird kurzzeitig der Kopf zu schwer und er nickt für einen kurzen Moment ein. Vielleicht liegt das an der auffallend angenehmen, tiefen Erzählstimme von Köhlmeier. Nie zuvor habe ich jemanden das Wort Mozart so schön aussprechen hören, es klingt eher wie MoZART.

Clara Schneider