"Dem
Himmel gegenüber ist ein Gasthaus, oder wenigstens eine Almhütte."
- Aus dieser Perspektive haben es sicher noch nicht viele betrachtet. Überhaupt
stellt der Kunsthistoriker Johannes Rauchenberger dem Himmel Dinge gegenüber,
auf die so mancher nicht gekommen wäre. Vom Eisessen über Witze erzählen
bis hin zu Wolken und Flugzeugen sieht Johannes Rauchenberger Amüsantes,
Interessantes, Erstaunliches auf der anderen Seite des Himmels.
Rauchenberger zitierte unter anderem John Lennon, Max Frisch, Ingeborg
Bachmann, Nietzsche sowie aus Goethes Faust.
Besonders beeindruckend gestaltet
sich die Frage nach der Konsistenz der Wolken. Flauschig weiße Decken
oder weiße Watte? Fallen wir hinein, in diesen weichen Flausch, oder
eher durch? Sind wir dann, so wie es Heimito von Doderer formuliert
„nix wie weg“? Rauchenberger behandelt das Sein und Nicht-Sein, das
Verweilen dem Himmel gegenüber, das gleiten oder fliegen in den Himmel
und das Dazwischen, frei nach John Lennon: „Imagine, there is no
heaven above us, no hell below us, only sky...“
Die den Vortrag begleitende
Videoinstallation verdeutlichen Rauchenbergers Theorien und verstärken
die Eindrücke seiner sehr bildhaften Sprache.
Dem Himmel gegenüber ist eine Tür für
die Schwelle ins Reich, der "Threshold To the Kingdom" - diese
Vision verdanken wir dem Briten Mark Wallinger, dessen Galerie in London
das Kunstwerk, das erstmals auf der Biennale in Venedig 2001 zu sehen
war, für diesen Vortrag der Paul Hofhaimer Tage zur Verfügung gestellt
hat und bei dieser Videoinstallation (wesentliches Element der
Installation ist das Miserere von Allegri) wurde im Rahmen der Radstädter
Präsentation das Miserere erstmals live vom Schwanthaler Vokalensemble
unter der Leitung von Bernhard Schneider aufgeführt.
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