Sonntag, 11. Juni 2006, 19.00 Uhr, Stadtpfarrkirche Radstadt
W.A. Mozart REQUIEM - G.F.Händel ANTHEM FOR THE FUNERAL OF QUEEN CAROLINE
PROGRAMM


RAUCHENBERGER QUADRIGA CONSORT


Tag des Donners

„Sie werden beyde bewundern und nicht wissen, welchem sie den Vorzug einräumen sollten“ (Verteidigung der Echtheit des Mozartschem Requiems 1826) - eine nahezu perfekte Beschreibung für die Aufführung von Händel und Mozart, zwei Stücke, beide genial auf ihre Weise, unvergleichbar.

Die Paul Hofhaimer Tage sind bestimmt durch die Seite gegenüber des Himmels, dies schließt aber auch die andere Seite - den Himmel - mit ein und wie schon in anderen Veranstaltungen des Festivals wird das Sein und Nicht-Sein, also das Verlassen der Seite gegenüber in Richtung Himmel thematisiert. Das ist mit ein Grund, warum das Requiem von Mozart und das Funeral Anthem von Händel so gut zum Motto des Festivals passen. Alleine das Faktum, dass es sich um Totenmessen handelt stimmt nachdenklich, berührt unmittelbar und persönlich. Es wird bewusst, dass der Tod keine Randerscheinung, sondern fester Bestandteil unseres Lebens ist. Dies wird dann besonders deutlich, wenn der Tag zu neige geht und die Dunkelheit der Nacht alles überschattet - dann schallt der 60-köpfige Chor wie ein Donnergrollen durch die Radstädter Pfarrkirche.

Unter der Leitung von Bernhard Schneider funktionieren das Orchester, der Chor und die Solisten wie ein eingespieltes Team. Kaum zu glauben, dass die insgesamt 100 Mitwirkenden das Requiem von Mozart erst seit April in nur wenigen Proben gemeinsam einstudiert haben. Die gesamte Aufführung spiegelt den Mythos rund um das Requiem wider, das Übersinnliche dieser Musik, die Mozart auf der Schwelle des Todes geschrieben hat - „Er hatte das Licht des Jenseits geschaut“. (Monja Sobottka)

Clara Schneider