Am
Mittwochabend führen uns Margit Übellacker und Jürgen Banholzer
auf eine Zeitreise ins 18. Jahrhundert. Mit Orgel und Psalterium
(Hackbrett) geleiten uns die Experten für Alte Musik ins Schloss
Versailles. Schließt man die Augen, glaubt man sich am Hofe von
Ludwig XIV. und erwischt sich beim Gedanken an lustig
unbeschwertes Hoftreiben von Adeligen und Narren mit Rouge gerötete
Wangen.
Wachen Auges und mit einer
Geschicklichkeit sondergleichen springt Margit Übellacker
zwischen Noten und unzähligen Saiten hin und her, ihre vielen
verschiedenen Hämmerchen schnellen von Saite zu Saite, treffen
die Töne, eilen weiter zu den nächsten und schaffen ein
einzigartiges Klangerlebnis.
Die Musiker harmonieren wie
eine perfekte Einheit, verständigen sich durch kurze Blicke und
flüchtiges Lächeln. Trotz der flinken Handhabung und Spielweise
strahlen die beiden eine unglaubliche Gelassenheit und Ruhe aus
und schaffen somit eine sehr entspannte Atmosphäre. Von Stück zu
Stück lockern sich die Glieder und Gedanken, man taucht ein in
eine andere Welt.
Vielleicht hat dieses besondere
Klangerlebnis dazu beigetragen, so manchem den Verdruss über das
bereits seit Wochen andauernde Regenwetter ein bisschen zu
vertreiben. Berührt und begeistert gleichermaßen macht sich das
Publikum wieder auf in die Realität des ungemütlichen Regens des
21. Jahrhunderts.
|