Die
Sonne scheint, blauer Himmel über Schloss Höch in
Flachau/Reitdorf, die FestivalbesucherInnen sitzen in den gelben Möbeln
im grünen Gras. Eine Farbkombination sondergleichen, eine Stimmung,
als befände man sich auf Leopold Mozarts Hochzeit…
Betritt man den Schlosshof,
taucht man automatisch in eine andere Welt ein. Wenn man den steilen
Treppen folgt, entlang der kühlen Schlossmauern, betritt man die Säulenhalle
und wird weitergeleitet in die Zirbenstube. Plötzlich erklingen
Schalmei, Dudelsack und Drehleier und drei Musiker, die ebenfalls
wie aus einer fernen Zeit wirken, betreten die Stube. Sie spielen
Unterhaltungsmusik, wie sie im 18. Jahrhundert auf Hochzeiten,
Kirtagen, Taufen und anderen festlichen Anlässen üblich war.
Die Kombination von Location,
Musikern und Musik ist einzigartig. Die Musikinstrumente könnten
ebenso gut originales Inventar des Schlosses sein, des
Drehleiernspielers glänzende Silberknöpfe stellen sich als
5-Schilling Münzen heraus und die Musik nimmt seine ZuhörerInnen
mit auf eine Reise zurück zu pompösen Bauernhochzeiten, wilden Tänzen
und ausgelassenem Feiern im 18. Jahrhundert. Schikaneders Jugend
lassen mit charmantem Schmäh und kurzen Anekdoten wahrlich
Hochzeitsstimmung aufkommen. Zudem kommen wir in den Genuss der schönsten
Jodler, die ich je gehört habe. Die Musiker werfen mit Jahreszahlen
und Entstehungsorten um sich, wechseln die Instrumente während des
Spielens, harmonieren perfekt abgestimmt miteinander und strahlen
eine außergewöhnlich heitere, ausgelassene und fröhliche Stimmung
aus.
Das Besondere an diesem Abend ist
vor allem, dass das Publikum in den Genuss von Alter Musik kommt,
wie man sie ansonsten nur sehr selten, wenn überhaupt zu hören
bekommt, vor allem die authentische Atmosphäre macht dieses
Musikerlebnis so einzigartig.
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